Was uns zusammenhält
Wie schafft ihr das, dass in eurer Jugendgruppe Jugendliche aus so vielen verschiedenen Stämmen gut miteinander unterwegs sind? Warum kommen Jugendliche zu euch? Diese Fragen stellten Jugendliche aus Deutschland ihren neun Gästen aus Papua-Neuguinea.
Seit vielen Jahren gibt es eine enge Verbindung zwischen der Evangelischen Jugend in Freiberg und dem City Circuit Lae in Papua Neuguina. Gemeinsam besuchte die Partnerschaftsgruppe das Landesjugendpfarramt und traf Landesjugendpfarrer Georg Zimmermann.
Die Jugendlichen aus Papua-Neuguinea berichteten von zahlreichen obdachlosen Jugendlichen in ihrer Stadt, von hohen Kosten für Bildung, von der Schwierigkeit des Miteinanders unterschiedlicher Stämme im Land und von Kirchgemeinden vor Ort, die sich um Jugendliche kümmern, die auf der Straße leben. Sie erzählten, dass obdach- und elternlose Jugendliche zum Teil in ihren Kirchen für ein paar Nächte unterkommen können, um in dieser Zeit eine andere Unterkunft und Arbeit zu finden. – Unabhängig von ihrer Herkunft, ihres Glaubens und ihrer Bildung. „Warum kommen diese Jugendlichen zu euch?“ – „Weil sie in unserer Gemeinde willkommen sind.“
In Papua-Neuguinea gibt es etwa 800 verschiedene Stämme mit etwa genauso vielen Sprachen und mit vielen unterschiedlichen Vorstellungen, wie Menschen gut zusammenleben. Das Miteinander ist nicht immer einfach. „Wie schafft ihr das, dass in eurer Jugendgruppe Jugendliche aus so vielen verschiedenen Stämmen gut miteinander unterwegs sein können?“ „Wir tun viele Dingen miteinander, wir bereiten Veranstaltungen und Gottesdienste miteinander vor, wir machen miteinander Sport. – So können wir mehr darauf schauen, was uns verbindet. Das was uns voneinander unterscheidet, tritt in den Hintergrund.“
Die knapp 20 jungen Menschen sind im Ganzen drei Wochen in Deutschland unterwegs. Sie lernen nicht nur viel voneinander, sondern bekommen auch eine Ahnung davon, was zur jeweils anderen Kultur gehört und wieviel sie doch gemeinsam haben, obwohl 13.500 km zwischen Freiberg und Lae liegen. Die Jugendlichen verbindet nicht nur, dass sie auf dieser einer Welt leben, sondern sie verbindet auch ihr christlicher Glaube.
Vor dem gemeinsamen Döner-Essen dankte Landesjugendpfarrer Georg Zimmermann den Jugendlichen aus Papua-Neuguinea, dass sie sich nach Deutschland aufgemacht haben und mit uns ihr Leben und ihren Glauben teilen. Er sagte: „Die vielen sehr persönlichen Berichte haben mich sehr berührt. Sie werden mich noch lange begleiten.“ Den Organisatorinnen und Organisatoren der Partnerschaftsarbeit in Freiberg dankte er für ihr hohes Engagement, das eine kontinuierliche Partnerschaftsarbeit braucht. Das hält uns Menschen zusammen, auch über so viele Kilometer.
Übrigens: Jugendliche, die Interesse an einem Freiwilligendienst in Papua-Neuguinea haben, können sich beim Leipziger Missionswerk informieren. Eine Welt braucht viele Perspektiven. Hast du deine schonmal gewechselt?


