Im Jahr 2015 wurden insgesamt 72.738,12 Euro gesammelt!

24.348,54 Euro erhält das Projekt –Lernhütten aus Plastikflaschen – Berufliche Perspektiven für Jugendliche in Uganda“ im Rahmen des Jahresspendenprojekts (ehem. Sonderzweck).

Lernhütten aus Plastikflaschen – Berufliche Perspektiven für Jugendliche in Uganda

Die Idee

In der „Social Innovation Academy“ (SINA) des Vereins Jangu e.V. werden seit Juni 2014 junge Menschen in Uganda, insbesondere Waisenkinder, nach ihre Entlassung aus dem Waisenhaus Kankobe zu Sozialunternehmern ausgebildet. Ziel ist es, dass die jungen Menschen selbst Arbeitsplätze schaffen und dabei Umwelt und Gesellschaft in den Blick nehmen.

Beispielhaft dafür entstehen auf dem Gelände des Ausbildungszentrums Lernhütten aus Plastikflaschen in einer „upcycling“-Technik. Statt energieaufwendig herzustellender Ziegelsteine werden Plastikflaschen, die billionenfach als Müll anfallen, als Baumaterial verwendet. Zwei Pilothütten sind durch die Schülerinnen und Schüler im letzten Jahr bereits fertiggestellt worden, die Bauweise wurde getestet und weiterentwickelt.

Nun sollen sieben weitere Lernhütten folgen, die von den Auszubildenden gebaut und danach für die verschiedenen weiteren Ausbildungsbereiche genutzt werden. Die dafür benötigten finanziellen Mittel wurden 2015 im Rahmen des Jugenddankopfers der Evangelischen Jugend in Sachsen gesammelt.

Häuser aus Plastikflaschen? – So geht’s

Im ersten Bauschritt werden die gesammelten Plastikflaschen mit Erdboden gefüllt und komprimiert. Sie müssen hart wie Stein werden. Bei tausenden von Plastikflaschen ist dies eine große Aufgabe, bei der SINA mit der lokalen Bevölkerung zusammen arbeitet. Frauen und Jugendliche der Community kommen zusammen, helfen bei der Flaschenbefüllung und bekommen ein kleines Gehalt gezahlt. Die befüllten Flaschen werden anschließend geschichtet und mit Schnüren verbunden. Als Bindemittel wird Lehm und Zement verwendet. Durch diese Arbeit verstehen auch unsere Nachbarn, dass Müll nicht gleich Müll ist.

Für eine Lernhütte werden ca. 16.000 Plastikflaschen verbaut. Die großen 1,5l-Flaschen bilden das Fundament, die 0,5l-Flaschen werden in die Wände gesetzt. Die Bauweise ist kostengünstig und eine Innovation. Die Jugendlichen der SINA erlernen diese Technik, um sie später selbstständig anwenden und andere ebenfalls darin ausbilden zu können. Gleichzeitig erleben alle, dass Müll nur das ist, was wir Müll so nennen und wegwerfen.

Das fertige Haus

Das erste Haus aus Plastikflaschen wurde Ende 2014 fertiggestellt. Das Dach stellt ebenfalls eine Innovation der Müllverwendung dar. Es besteht aus 400 alten Autoreifen, die in kleine Stücke geschnitten wurden und als Ziegel das Dach bilden. Der Boden besteht aus Eierschalen und Plastiktüten. Im Lernraum aus Plastikflaschen finden viele tägliche Aktivitäten statt. Durch die recht dicken Wände herrscht im Inneren ein angenehmes Klima. Heizt außen die Sonne, halten die mit Lehm befüllten Flaschen kühl und abends speichern sie die Wärme des Tages. Gäste und Besucher sind oft ungläubig, dass man mit Müll Häuser bauen kann, bevor sie zum ersten Mal in einer Hütte gestanden und eine Wand aus Flaschen mit der eigenen Hand angefasst haben.