Wie kann man heute Leute treffen?
Bericht vom Impulstag Evangelisation am 14.06.2025 in Dresden
Wie kann man heute Leute treffen?
Diese Frage stand beim Impulstag Evangelisation im Mittelpunkt, der am 14.06.2025 in Dresden stattgefunden hat. Die Frage ist doppeldeutig. Wo und wann trifft man überhaupt noch Leute, die nicht schon zur eigenen Kirchen-Bubble gehören? Man muss dahin gehen, wo die Menschen sind: also raus aus den Kirchenmauern, hinein in die Nachbarschaft, in die Fußgängerzone oder auch in die sozialen Netzwerke. Zum Beispiel mit Straßenaktionen, die neugierig machen; Arno Backhaus nennt das „Efungelisation“, sprich Evangelisation mit Witz und Augenzwinkern; beim Impulstag konnte man das auch gleich praktisch ausprobieren. Ein anderes Format nennt sich „Pop Up Church“, also kreative Straßenaktionen im Talar; nach ersten Erfahrungen in der Nordkirche ist das Format inzwischen auch in Sachsen angekommen; beim Impulstag wurde es von Johannes Bartels vorgestellt. Ein drittes Beispiel, die digitale Kommunikation des Evangeliums, verkörpert Theresa Brückner (@theresaliebt); sie gab Hilfestellung für eine authentische Präsenz in den sozialen Netzwerken.
Die zweite Dimension der Frage ist: Wie kann man den Glauben so kommunizieren, dass es die Leute anspricht und trifft? Das ist in unserer säkularisierten Gesellschaft nicht gerade leichter geworden. Was hilft, ist z.B. Ehrlichkeit. Wer immer nur Erfolgsgeschichten erzählt, dem hört man nicht lange zu; das gilt auch für die Glaubenskommunikation. Machen wir uns ehrlich – und erzählen auch die anderen Geschichten, in denen wir nicht so gut wegkommen. Gerade dann kommt ja Gott manchmal besonders gut weg. Ein Beispiel von Arno Backhaus: „Da habe ich doch gestern wieder jemandem die Vorfahrt genommen, ich Esel! Aber Gott liebt mich trotzdem und hat Geduld mit mir.“ Solche Erfahrungen kennt jeder. Und jeder kann andocken, wenn jemand den Mut hat, so auch vom Glauben zu reden und „sich der Schwachheit zu rühmen“ (2Kor 12,9).
Auch die Teilnehmenden des Impulstages konnten hier andocken. Frustrierende Erfahrungen mit dem Thema Evangelisation hatten beim Austausch ebenso Platz wie Ermutigendes, etwa das erfolgreiche Beispiel „Samstags:Pilgern“, ein Projekt mit dem Label „Kirche die weiter geht“; oder ein missionarisches Cosplay-Projekt, bei dem die Akteure in weihnachtliche Kostüme schlüpfen und so die Weihnachtsgeschichte auf dem Weihnachtsmarkt lebendig werden lassen.
Wie kann man heute Leute treffen? Am Ende sind viele Teilnehmende der Antwort für sich ein Stück nähergekommen.

