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Fußwaschung für alle

Pop Up Church-Aktion in der Dresdner Einkaufszone

Am Gründonnerstag gab es in der Prager Straße, der Einkaufsmeile Dresdens, ein ungewöhnliches Bild: Fünf Pfarrerinnen und Pfarrer luden im Talar zur Fußwaschung und/oder Segnung ein. Es dauerte nicht lange, bis der erste Passant auf einem der Klappstühle Platz nahm. Einer der ersten, die sich trauten, war dann übrigens auch Superintendent Behr. Und so ging es weiter: Klein und Groß, Jung und Alt, Einheimische und Touristen, Christen und Konfessionslose, Neugierige und Erfahrene ließen sich die Füße waschen oder sich segnen.

Für die meisten war es das Mal – übrigens nicht nur für die, die sich die Füße waschen ließen, sondern auch für die Pfarrer:innen. Doch für alle war es eine gute Erfahrung. Es tut gut, sich die Füße waschen zu lassen; aber auch, anderen Gutes zu tun.

Viele wollten natürlich wissen, wie man denn dazu kommt, so etwas zu tun. Während der Fußwaschung war Zeit, das zu erklären – und über Gott und die Welt ins Gespräch zu kommen.

Einige Reaktionen:

  • Ein Mann, der erst einmal zuschauen wollte, ließ sich dann doch auf die Fußwaschung ein – und schwärmte dann: „Das tut ja richtig gut!“
  • Eine Frau wollte wissen: „Seid ihr wirklich echte Pfarrer? So etwas habe ich ja noch nie erlebt: Kirche, die rausgeht, dahin, wo die Menschen sind. Davon müsste es viel mehr geben.“
  • Eine Frau fragte: „Darf ich mich denn auch segnen lassen? Ich bin doch aus der Kirche ausgetreten!“ Und dabei kamen ihr die Tränen.
  • Der Vater eines Kindes, das gerade im Krankenhaus liegt, bat uns darum, für dieses Kind zu beten. Dankbar nahm er auch einen Segensspruch für das Kind mit.
  • Eine Frau ließ sich für ihre kranke Mutter segnen. Nach der Segnung sagte sie: „Jetzt geht es mir schon ein bisschen besser. Vielen vielen Dank!“
  • Ein junger Mann aus Indien erzählte, dass er in Weimar eine Ausbildung als Altenpfleger macht und da nicht nur Füsse wasche. Bei der Fußwaschung, auf die er sich einließ, wurde ein frisch gestochenes Tattoo sichtbar, ein Kreuz. Er erzählte, dass es erst drei Tage alt ist. Er hat es sich stechen lassen, da er so allein ist und Jesus bei sich haben will. Seine Freundin hat ihn verlassen, vor drei Monaten. Das schmerze ihn noch sehr; es kamen ihm die Tränen.

Am Ende waren sich alle einig: Diese Aktion ruft nach einer Wiederholung!

Ein Pfarrer wäscht einer Frau die Füße. Beide lächeln.
Foto: Dirk Sukow
Eine Pfarrerin lächelt in die Kamera. Sie wäscht einen Fuß.
Foto: Dirk Sukow
Ein aufgepusteter Regenbogen lädt zu Fußwaschung ein.
Foto: Dirk Sukow
Zwei Pfarrer knien bei Menschen denen sie die Füße Waschen. Ein Schild lädt zur Fußwaschung ein.
Foto: Johannes Bartels